Von einem der nach Polen geht und ein Restaurant eröffnet


Wie es dem Restaurant geht by artifischl
1 Oktober , 2009, 6:10 pm
Filed under: Restaurantgeschichten | Schlagwörter: ,

Ich hab ja immer nur etwas sporadisch gebloggt in den letzten 3 Wochen, glaubt mir, Material hätt ich genug, aber es ging einfach nicht. Ich wusste ja so ungefähr, was auf mich zukommt und mir gefällt es echt gut was ich da so treibe, aber die Zeit verfliegt im Hyperspeed-Modus und ich wünschte mir einfach mehr davon, um alle anstehenden Arbeiten ordentlich durchzuführen. Statt dessen treffe ich permanent schnelle Entscheidungen, weil für 50 mal hin-und-her-denken einfach keine Zeit ist.

Kürzlich besuchte ich meinen Restaurant-Besitzer-Freund Piotr, um ein paar Gläser abzuholen, die ich ihm geliehen hatte. Er sah mich an und fragte, ob alles OK sei und ich antwortete, ich wäre nur ein bisschen Müde. Er darauf: „Welcome in the World of beeing a Restaurant-Owner !“. Es ist halt einfach so – Man will morgens früh da sein, um unerledigtes wegzuarbeiten, dann kommen 79 Trilliarden Dinge dazwischen die nicht eingeplant waren, irgendwann erklärt einem noch der Chefkoch, die Ware für das A La Carte Menü ist alle (man geht also noch schnell im Berufsverkehr einkaufen) und Abends beobachtet man die Angestellten und korrigiert die vielen kleinen Fehler, kümmert sich um die Gäste, packt selbst mit an und eh man sich versieht, ist es 1.00 Uhr Nachts und man hat schon wieder 16 Stunden im Laden verbracht.

Aber eigentlich geht es dem Laden an sich ganz gut für den Anfang. Wir hatten am Samstag ein Catering für 250 Leute, das war das erste mal, das ich so viel Menschen bewirtet habe und es hat erstaunlich gut funktioniert. Und DAS ist es womit man in dem Business Geld macht. Dein gutes Restaurant mit dem A La Carte Menü von dem alle schwärmen ist eigentlich fast nur eine Werbeveranstaltung für Caterings bei Theaterpremieren, Frimenparties und und besonders feierlichen Anlässen. Und ich kann mich glücklich schätzen, das ich ein so tolles Team habe, die zwar alle noch viel lernen müssen, aber auf jeden Fall großartiges geleistet haben.

Nicht nur auf den bisherigen Veranstaltungen bekamen wir Lob, sondern auch die nächsten Anfragen flattern ins Haus. Im Oktober treffen sich 50 Theaterdirektoren 4 Tage in Posen und essen jeden Abend bei uns. Ausserdem 2 Gruppen a 40 Personen haben für den „Tag des Lehrers“ gebucht, ein Marketing-Leiter-Treffen-Firmenevent von der Hautcreme mit der Blauen Dose möchte eine Art Mitmachabend bei uns erleben und es gibt bereits eine Anfrage für eine Konfirmation für nächstes Jahr im Mai !

Und was mich am meisten freut: Wir haben ein paar Tisch-Reservierungen ! Leute, die ins Theater gehen in kleinen Gruppen (mal 4, mal 5 , mal 10 Personen) wollen vorher oder Nachher einen Tisch bestellen. Das hab ich mir gewünscht, das die Leute den Theaterbesuch dann gleich mit einem guten Essen Verbinden.

Natürlich könnte es viel mehr sein, wir knien uns gerade richtig ins Thema Werbung, denn ich bin mir ganz sicher, das wir im Dezember jeden Tag Weihnachten feiern müssen. Mal sehen 🙂 .

Leider bin ich seit gestern morgen böse erkältet, aber damit ich alle gleich beruhigen kann: ich bin zu Hause, liege im Bett und bis auf 1-2 wichtige Entscheidungen lässt mich meine rechte Hand und PR-Leiterin auch in Ruhe, denn am Wochenende muss ich wieder einiger Maßen fit sein, und so gönne ich mir einfach mal 2 Tage Bett-Ruhe. Und es geht trotzdem ! Früher vor meiner Herzgeschichte hätte ich einfach weiter geackert bis zum umfallen. Nachdem ich gestern erfahren habe, das wir genug verdient haben, damit ich am Montag alle Gehälter zahlen kann (nachdem ich gerade schon alle Lieferantenrechnungen gezahlt hatte), trat dann doch etwas Entspannung ein.

So, und nun übersetze ich mal unsere polnische Website ins englische, damit ich dann auch ausländische Firmen und Touristen anlocken kann. Link folgt sobald fertig.