Von einem der nach Polen geht und ein Restaurant eröffnet


Jamies Bunny by artifischl
18 November , 2010, 2:53 pm
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ja, ich geb es ja zu – auch ich besitze einige Bücher von Jamie Oliver (aber wer hat die nicht) und egal was man von seiner Person als TV-Koch hält, versteht er seinen Beruf und hat ein unschlagbares Talent dafür, einfache, auch für den Laien reproduzierbare Gerichte in Rezepte umzusetzen (oder welcher Ghostwriter auch immer das für Ihn erledigt).

Anyhow, mir war so nach Wild ! Und da fand ich bei Jamie ein tolles Rezept, das ich zur Kücheneinweihung in unserer neuen Wohnung benutze. Auch wenn der Ofen in dieser Küche ein kaum zu regulierender Gasofen ist – ich habe das Gefühl es gibt nur die Einstellungen „an“ oder „aus“ – glaube ich immernoch an die Kraft von echtem Feuer und begann mit der Zubereitung.

Man nehme einen Hasen…

…und bereite eine Füllung zu. Hierfür verwendete ich das Brät einer sehr würzigen Grillwurst.

Das Brät mit einem weissen Brötchen, chillie, Orangen-Abrieb, einem Ei und frischen Kräutern mischen (ich hab viel Salbei genommen) und in die Bauchhöhle packen.

Dann das ganze mit Parma und Rosmarien umwickeln und mit Küchengarn fixieren.

Mit Orangenspalten (und wer will noch etwas Gemüse) und einem Glas Rotwein für 70 Minuten in den Ofen packen. Wenn ich schätzen sollte, würde ich sagen, bei etwa 180 Grad. Alle 15 Minuten mit Wein übergießen. That’s it…

Seit Mitte Oktober ist Jagdsaison für Hasen !



Köche Stöckchen by artifischl
27 August , 2009, 10:18 pm
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Da ich gerade eine Liste schreibe, was ich morgen meine ersten 17 (!) Bewerber für die Stelle des Chefkochs in meinem Restaurant fragen werde, inspirierte mich das zu meinem ersten Stöckchen. Mal sehen ob das klappt ! Hier die Fragen:

– Wie lange kochst Du ?

– Hast Du eine Koch-Ausbildung oder bist du eher der „Learning by doing“-Typ ?

– Was isst Du am liebsten (nenne maximal 5 Gerichte)

– Welche Küche bevorzugst Du (Land/Region)

– Was oder wer inspiriert Dich beim kochen ?

– welches Essen würdest Du anbieten, wenn Du ein Restaurant hättest ?

– bestes Geschmackserlebnis, das Dir spontan einfällt.

– und was war total ekelig ?

– Bester Nahrungsmittel-Dealer bei Dir in der Nähe ?

Soooo. Ich werfe dieses Stöckchen natürlich in Richtung Wortteufelmann, Fressack (wehe Du kneifst, ach ja, Du könntest auch mal wieder was schreiben 😉 ), Sammelhamster , Winnegirl und jeder der mag, darf das gerne auffangen und entweder hier als Kommentar oder im eigenen Blog beantworten.



Wie man aus Pangasius was leckeres macht by artifischl
10 Juli , 2009, 11:22 am
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eigentlich wollte ich Seeteufel zuereiten, gabs aber nicht. Deswegen griff ich zu Pangasius ohne groß drüber nachzudenken. Allerdings habe ich erst danach gelesen, das der meistens aus Vietnamesischen Fischfarmen stammt, die meistens einen gigantischen Antibiotika-Gehalt aufweisen. Asche auf mein Haupt, na wenigstens bekomme ich jetzt keine Erkältung 😉 . Seeteufel wäre auch nicht wirklich besser gewesen, der wird immer mit großen Boden-Schleppnetzen aus bis zu 200 Meter Tiefe gefischt und ist Biologisch gesehen auch nicht mehr zu verwenden.

Aber das folgende Rezept eignet sich für eigentlich viele Fischfilets mit weissem Fleisch und somit macht man auch den eher langweiligen Pangasius zu etwas leckerem:

pangasius-angerichtet

Wir beginnen damit, in einer Küchenmaschine 1/2 Glas Getrocknete eingelegte Tomaten mitder Hälfte des Öls aus dem Glas, 2 Hand voll Basilikum und eine Hand voll schwarzer entkernter Oliven eine streichfähige Paste zu pürrieren. Dies kann mit Meersalt und etwas Balsamico abgeschmeckt werden.

Auf 2 Blättern eingeöltem Pergamentpapier legen wie leicht überlappend Prosciutto, so viele das die Breite für die Länge des Fischfilets reicht. Prosciutto nun großzügig mit der Paste bestreichen.Das sieht dann so aus.

parma-mit-paste

Nun den Fisch ans Ende ein Ende des Prosciuttos legen und mit Hilfe des Pergamentpapiers einrollen (Natürlich das Papier nicht mit einrollen, das dient nur als Rollhilfe).

pangasius-gerollt

Die Rollen vorsichtig in eine Backofengeeignete Form legen, mit ein bisschen Öl beträufeln und bei vorgeheizten 200 Grad für 12 bis 20 Minuten in den Backofen schieben (Die Garzeit ist natürlich von der Fischart abhängig. Die letzen 3 Minuten knalle ich anständig Oberhitze/Grill drauf, damit der Prosciutto schön knusprig wird.

Dazu reiche ich cremigen Kartoffelbrei, unter den ich statt Butter 2 große Esslöffel Griebenschmalz gerührt habe.

Ein nicht zu schweres Gericht, gut für den Sommer und relativ einfach zuzubereiten.



Dänische Frikadellen by artifischl
4 Juli , 2009, 8:00 am
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frikadellen-closeup

Zumindest laut meinem Pas bin ich ein richtiger Däne und gestern zog auf der Straße aus undefinierbarer Richtung ein Frikadellenduft vorbei, der mich daran erinnerte, das ich schon ewig keine dänischen Frikadellen mehr gegessen hatte. Diese unterscheiden sich von deutschen Buletten dadurch, das kein altes Brot enthalten,  wesentlich lockerer in der Konsistenz sind und mit Mineralwasser zubereitet werden. Also schnell im Supermarkt die wenigen Zutaten besorgt und los gehts:

Man braucht:
zutaten-frikadellen

– 500 Gramm gemischtes Hack
– eine Zwiebel
– ein Ei
– 40 Gramm Mehl
– 1/4 Liter Mineralwasser
– 1 EL Senf
– Salz & Pfeffer

1) Zuerst die Zwiebel klein hacken und anbraten, während dessen Hackfleisch mit Mehl vermengen, langsam das Mineralwasser einrühren, salzen und pfeffern.
2) Die Zwiebeln, das Ei und den Senf hinzufügen, durchmischen und 15 Minuten kalt stellen.
3) Öl in einer Pfanne erhitzen, und von der Fleischmasse volle Esslöffel rund formen und in das heisse Fett gleiten lassen.
danish-frikadellen
4) ca. 10-15 Minuten braten, dabei öfter wenden
frikadellen-gitter

5) Danach auf einem Gitter abtropfen und ein wenig abkühlen lassen.
frikadellen-fertig

6) Servieren ! Die Dänen essen das Gerne mit (natürlich) Kartoffeln, eingelegter Roter Beete und auch brauner Sauce. Ich ess das aber auch gerne EINFACH SO !



Geburtstags-Schnitzel by artifischl
21 Mai , 2009, 8:27 pm
Filed under: Zu Hause gekocht

schnitzel

Meine liebste ist ja eigentlich alles gerne was ich für Sie zubereite, vor allem weil sie sich sicher sein kann, das sich nicht wie bei ca. jedem 3. Restaurantbesuch Zwiebeln oder Knoblauch ins Essen schmuggelt. Denn sie hat eine Allergie gegen alle Zwiebelgewächse – also auch kein Lauch, Frühlingszwiebeln als Salatverzierung oder Zwiebel im Suppenfond. Mittlerweile schaffe ich es, leckere Ragous, die einem Goulasch geschmacklich nahe kommen herzustellen, ohne irgendetwas zwiebliges zu verwenden.

Am meisten freut sich meine Süße jedoch, wenn ich ein simples Schnitzel mit Bratkartoffeln zubereite und das gabs dann auch vorgestern an ihrem Geburtstag.

Ich bin da jetzt nicht so dogmatisch, das für das Schnitzel NUR Kalbsfleisch verwendet werden darf (ist hier in Polen auch nicht soooo leicht zu bekommen) aber ich bin wieder dazu übergegangen, mein Panniermehl selbst herzustellen. TIP: Das sollte im allgemeinen aus altem weissen Baguette-Brot bestehen, ich mische da aber trotzdem gerne mal ein Vollkornbrötchen und für den besonderen Geschmack einen getrockneten Croissant mit rein. Kostet nix, hält ewig und schmeckt um Längen besser als die Sägespäne die man fertig als Panniermehl kaufen kann.



Zanderfilet auf gedünstetem Mangold by artifischl
25 April , 2009, 8:19 pm
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mangold

Um meinem Image als Food Bloger mal wieder gerecht zu werden, hier mein heutiges Mittagessen. Sehr lecker und sehr Kalorienarm. Denn Zanderfilet hat gerade mal 83 Kalorien auf 100 Gramm und Mangold gerade mal 22 Kalorien.  „Hab ich da was nicht mitbekommen ?“ werde ich nun einige fragen hören. Tja, es ist so, ich feierte gerade einen runden Geburtstag und das nahm ich zum Anlass mit der ganzen Sauferei und Fresserei mal Pause zu machen. Seit einer Woche bin ich also gaaanz Brav, kein Zucker, keine Pasta, kein Essen nach 20.00 Uhr, kein Alkohol. Und ich schlag bei jedem Scheiss nach, wie viel Kalorien es hat.

Am Freitag war ich kurz vor Marktschluss am Berliner Maybachufer auf dem Türkenmarkt und da bekommt man manchmal echt tolle Sachen hinterher geschmissen. So zum Beispiel 2 wunderschöne frische Mangoldstauden für einen Euro.

  • Ich habe also die Mangoldblätter von einer Staude gepflückt und diese am unteren Ende keilförmig zur Mitte hin eingeschnitten (der untere Weisse dicke Stilansatz ist nicht sooo toll).
  • Dann in einem Topf, 1/4 Liter Brühe erhitzt und einen mit einem Dünsteinsatz die Blätter 10 Minuten bei geschlossenem Deckel gedünstet
  • In der zwischenzeit eine Zweibel und eine Knoblauchzehe schneiden und in einer Pfanne anschwitzen.
  • In einer zweiten Pfanne das Zanderfilet auf der Hautseite braten.
  • Den ferig gedünsteten Mangold in die Pfanne zu den Zwiebeln geben und durchschwenken. Eventuell ein paar Esslöffel der Brühe mit in die Pfanne geben.
  • Mangold auf dem Teller anrichten, Filet wenden und 30 Sekunden auf der anderen Seite braten, mit Salz und Pfeffer würzen.
  • Fisch auf den Mangold plazieren und sofort servieren.
  • Wenn ich nicht auf Diät wäre, hätte ich da noch Semmelbrösel bebräunt und mit geschmolzener Butter über dem Gericht verteilt.

Bon Appetit !



Automatisch / Schokopasta by artifischl
21 März , 2009, 1:53 pm
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Gemeinsames Kochevent bei Freunden:

Anwesend: 3 Polinnen, ein Deutscher, ein Weisrusse, ein Däne (ich).

Für den Nachtisch produzieren wir mit der neuen Pastamaschine „Schoko-Pasta“:

schokopasta-2

Wärend wir da zu dritt an der Maschine den Teig durch die Walzen schoben, meinte der Weissrusse: „In dieser Küche funktioniert alles 100% automatisch – eine Maschine, Zwei Frauen und ein Däne !“

Hat er da gerade gewollt oder ungewollt Dänen und Frauen mit Küchenmaschinen gleichgesetzt ? Seltsam, denn bis zu dem Zeitpunkt war mir der junge Mann sehr sympatisch. Das Ergebnis war auf jeden Fall sehr ansprechend und mal „was anderes“ zum Dessert:

schokopasta

Für den Pastateig:
250 Gramm Pastamehl Grano Duro, 100 Gramm Cacaopulver, 25 Gramm Zucker und 4 große Bioeier mit Knethaken zu einem krümeligen Teig vermischen, eventuell 2 EL Rapsöl, dazu geben, wenn der Teig zu trocken ist. Dann die Krümel auf einer Arbeitsfläche zusammendrücken und den Teig so lange kneten, bis er sich ganz glatt anfühlt. Eine Kugel formen, in Plastikfolie wickeln und mindestens Eine Stunde in den Kühlschrank. Dann den Teig in 3 Teile teilen und mit einer Pastamaschine (gibt es schon ab 12 Euro im Internets größen Bücherhaus) ausrollen und schneiden. 2-3 Minuten kochen.

Für die Vanillesauce:

100 Gramm Puderzucker, 80 Gramm Butter, 2 Eigelb, 2 Eiweiss, 1 Vanilleschote, 4-6 cl Cognac, 125 ml Sahne

Butter schmelzen, Vanilleschote auskratzen und in die Butter mit dem Puderzucker rühren. Vom Herd nehmen und ein wenig abkühlen lassen.  Sahne steiff schlagen und Butter, Eigelb und Cognac unter die Sahne heben. Eiweiss steif schlagen und unterheben.

Für die Beerensauce:
200 Gramm TK-Himbeeren, 0,15 l Rotwein, 2-3 EL Zucker zur Sauce pürrieren. Wer es noch schoner haben will, passiert die Sauce durch ein Sieb, damit die Himbeerkerne verschwinden.

Zum Anrichten erst einen Spiegel mit der Vanillesauce legen, dann die Pasta drauf setzen und zum Schluss die Beerensauce drüberträufeln. Eventuell mit Minzblatt garnieren.



Buchtip: Blumenthal und Bourdain und wie Hamburger auch aussehen können by artifischl

Anstoss zu diesem Artikel war eingetlich meine Letzte Hamburger Kochaktion, sowohl meine Süße, als auch mein Partner und Programmierer Janchris sind voll von den Burgern überzeugt. Die sehen bei mir normaler Weise so aus:

burger

Wenn man frische Zutaten nimmt und dann noch schaut, welche Senf-Majo-Ketchup-Kombi am besten schmeckt, ist das wirklich ganz einfach, man kann auch ne Hamburger-Bausatzparty veranstalten, bissi Gürkchen schneiden, sowas halt.
Das Thema Hamburger und das Thema Fritten können aber auch viel extremer, wissenschaftlicher und perfektionistischer angegangen werden, als ich mir jemals Gedanken drüber gemacht habe. Und (nicht nur) dafür möchte ich diese beiden Bücher empfehlen:

books
Letztes Jahr erhielt ich zum Geburtstag von Esther das Buch „Further Adventures in Search of Perfection – Reiventing Kitchen Classics“ von Heston Blumenthal. Foodverückten unter Euch wird der Name einen Begriff sein, der gerade mal 42 Jahre alte Heston ist Chef des 3 Sterne Restaurants „The Fat Duck“ in England. Er hat sich zwar vorerst gegen eine Karriere als Koch entschieden und arbeitete als Vertreter für Kopiergeräte und Büromaterial, übernahm aber dann 1995 ein 450 Jahre altes Pub und taufte es in „The Fat Duck um“. Seit dem ist Sein Erfolg unaufhaltbar. Mittlerweile 3 Sterne und 2005 wurde sein Restaurant von 600 Gastrospezialisten zum „besten Restaurant der Welt“ gekürt.
Im vorligenden Buch „Reinventing Kitchen Classics“ versammeln sich auf 317 Seiten gerade mal 8 (!) Gerichte. Der Mann will es wirklich ganz genau wissen. Beschrieben werden  die Herstellung von:
Fish Pie, Chicken Tikka Masala, Risotto, Peking Duck, Chilli Con Carne, Baked Alaska, Trifle und eben Hamburger !

Zum Hamburger gibt es zuerst eine geschichtliche Einführung, dann eine Erzählung über die Suche nach dem besten Burger, und einer Inhaltsliste mit Warenkunde.
Spätestens hier ist man bereits hungrig und am sabbern, aber Heston macht alles selbst, das kann man nicht mal eben nachkochen, selbst wenn man die Zutaten zu Hause hätte. Im Timing wird angegeben: “ Preparation takes 2 hours, plus 24 hours for the pre-ferment and 6 hours for the meat to salt. Cooking takes 1 hour. Denn natürlich machen wir die Haburgerbrötchen auch selbst.
Das eigentliche Rezept ist dann 3 Seiten lang (ohne Zutatenliste) und beinhaltet die Vorbereitung und die Herstellung des Teigs, die Herstellung der Burger, die Herstellung der Käsescheiben (!), des Tomatenkonzentrats und das Zusammensetzen des Burgers.

Ein sensationelles Buch, danke liebe Esther, aber ich werde es wohl nie schaffen, ein Gericht hieraus real bis zur letzten Instanz nachzukochen.

Ein weiteres Buch, das ich sehr schätze, ist leider nur in begrenzter Auflage in Deutschland erschienen, Anthony Bourdains „So koche ich im Les Halles New York“. Das ganze Werk erinnert mehr an ein Kochbuch, auch die Rezepte sind nachvollziehbar und in akzeptabler Zeit nachzukochen. Allerdings ist der Umgangston mit dem Leser direkt und ruppig, wie es in einer Profiküche halt zugeht. Da wird man als Leser im Eifer des Gefechts schon mal als „nutzloser Wichser“ beschimpft, oder man bekommt die Empfehlung, sich an seiner Schürze aufzuhängen, wenn „Du Penner kein gottverdammtes Huhn zubereiten kannst“.

Bourdain schrieb früher zum Zeitvertreib Krimis, deren Plot gerne mal in einer Mafiaküche angesiedelt ist, daher drängt sich der Verdacht auf, daß dieser Umgangston hochgradig autobiographisch ist (Seine Biographien bestätigen das). Nach seiner Krimi-Phase wurde Bourdain mit seinen Memoiren und Reisekochberichten weltberühmt, dabei sollte man aber icht vergessen, das er so ganz nebenbei ein sensationeller Koch (und laut einer Freundin auch extrem attraktiv) ist, der das ehrliche Essen liebt. Seine Gerichte sind keine Schnicki-Schnacki-Espuma-an-Igendwas-Gerichte, sondern einfach Küchenklassiker so zubereitet, das man sich reinlegen möchte.

Pommes…
Wenn ich wirklich sensationelle Pommes machen will, dann benutze ich das Rezept von Bourdain, das sich übrigens mit der Abhandlung zu dem Thema in Jeffrey Steingartens „Der Mann der alles isst“ deckt. Im Groben bedeutet das:

– Ohne Gasherd oder Friteuse könnt ihrs vergessen (wegen der Themperaturregelung des Öls).
– Kauft Euch im Elektroladen für 10 Euro ein Infrarotthermometer.
– benutzt ERDNUSSÖL !!!!
– Die geschnittenen Kartoffeln müssen in Eiswasser mindestens 30 Minuten (besser über Nacht) gewaschen werden
– die Fritten 6-8 Minten bei 140 Grad Ölthemperatur blanchieren.
– Aus dem Öl nehmen und gleichmäßig auf einem Blech verteilen und 15 Minuten ruhen lassen.
– Dann das Öl so exakt wie möglich auf 190 Grad erhitzen und die Pommes in kleinen Portionen ca. 3 Minuten fertig frittieren.

Eine lange Arbeit, aber fast Meditativ und ds Ergebnis immer wieder umwerfend. Dabei sind das nur Kartoffeln.

Das Buch von Bourdain hat damals 40 Euro gekostet, ist aber derzeit nirgends erhältlich. Wenn ihr es im Antiquariat, bei eBay oder sonstwo entdeckt und es für 60-80 Euro ergattern könnt, SOFORT zuschlagen. Es ist wirklich sein Geld wert. Oder die englischsprachige Ausgabe kaufen, bei Bloomsbury erschienen „Anthony Bourdains Les Halles Cookbook“.



Wenn sich 4 Köche zeigen, was sie drauf haben, Teil 2 by artifischl

Gestern Nachmittag habe ich ja gebloggt, das ein paar Kochverrückte vorbei kommen und wir uns gegenseitig was vorkochen. Hier nun die kulinarischen Geschehnisse des Abends.

Da Jan mir bereits am Freitag bei Besuch seines Marktstands eine Enten Mousse mit den Worten „Das essen wir vorneweg auf Toast“ mitgab, dachte ich mir, ich könnte ja auch mal wieder ein Brot backen.
Da mir Jan für vorne Weg eine sensationelle Enten-Mousse mitgegeben hatte, hab ich am Nachmittag einen großen Laib Rosmarien-Speck-Zwiebel-Brot gebacken, sozusagen als Unterlage für die Mousse

Es ist eins mit Speck, Rosmarien und Zwiebeln geworden. Und schön aufgegangen !

pastete

Die Pastete in Kombi mit dem Brot war auf jeden Fall der richtige (Magen-) Opener.

Für die Vorspeise gab Phillip vollen Einsatz (ich nenn ihn jetzt liebevoll „den Glöckner von der Sanderstrasse“)…

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mangosalat

…und zauberte einen Mango-Paprika-Salat mit Garnelen und anständig Chilli.

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Natürlich wurde fröhlich gefachsimpelt und gelacht…

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…wärend Jan am Herd sein geschmortes Perlhuhn zubereitete. Gebt diesem Mann ne Kochshow, er hat echt Entertainerqualitäten !

perlhuhn-fenchel-narvettes

Und sein Perlhuhn mit Fenchelgemüse und Narvettenpürree war einfach zum niederknieen lecker. Geschmacklich auf jedenFall mein Favourit des Abends. Früher dachte ich ja immer, TheEverlastingClub macht das beste Perlhuhn der Welt, aber dies hier war wirklich noch einen Tick besser (Sorry, aber isso).

pasta-produktion

Für mein Gericht spannte ich mal wieder alle Anwesenden in die Pastaproduktion ein. Den Teig hatte ich schon am Nachmittag vorbereitet.

pasta-rinderfilet

Heraus kam ein Medallion vom Rind auf Kreuterpasta an Schwarzbier-Honig-Sauce.  Leider muss ich zugeben, das es auf dem Foto einen ganzen Tick besser aussieht als es wirklich war. Es ist erstens fraglich ob das wirklich Filet vom Rind war, dazu war das Fleisch zu faserig. Und für die Wucherpreise beim Bio-Fleischer (Kilopreis 59,- Euro) hätte ich echt was besseres erwartet.
Ich hatte auch schon ne gute Menge Wein drin, und wenn mir Phillip nicht beim montieren der Sauce geholfen hätte, wäre ich warscheinlich noch enttäuschter gewesen. Und der Saint Emilion, den ich in der Metro gekauft hatte, war auch nix und konnte nach einem vorzüglichen Cremant und einem anständigen Weißwein kaum ertragen werden – Phillip und mich hat das so frustriert, das wir nach Beendigung der Fresserei noch ins Wirtshaus Eckbert gingen, um uns nen ehrlichen Primitivo (ok, es waren 3) zu geben.

Aber soweit war es noch nicht, denn Susi als einzige Frau in unserer Runde war ja mit dem Dessert dran. Nach einem zufällig eingefangenem Posing (Susi, war das jetzt für Lemon, oder für uns Männer ?)…

susi-posing

susi-backt

…zog Susi ihre Brownie-Muffins aus dem Ofen…

brownie-vanillekrokant

…und kredenzte uns diese mit Vanille-Eis und Walnusskrokant.

Auch wenn wir bereits kaum noch Platz hatten, konnten wir uns diesen Abschluss nicht entgehen lassen, dazu ein Espresso aus 80-er Jahre Tassen von geschmackverirrten Designern.

Fazit: sollte man viel öfter machen. Wenn jeder nur einen Gang zubereitet, hat man ein opulentes Mahl, ohne Stress in der Küche. Man kann wunderbar plaudern, was übers Essen und neue Geschackserlebnisse kennen lernen. Und wenn man nicht wie ich so dämlich ist und beim Biometzger vergisst auf den Preis zu schauen, dann ist das ganze auch eine recht kostengünstige Veranstaltung (jeder bringt seine zutaten selber mit), die zu alledem viele Restaurants in Qualität und Gemütlichkeit um Längen schlägt.

Danke Susi, Jan und Phillip für diesen phantastischen Abend !



Wenn sich 4 Köche zeigen, was sie drauf haben by artifischl
9 März , 2009, 6:19 pm
Filed under: Food-Dealer, Kochfreundin Susi, Zu Hause gekocht | Schlagwörter: ,

Heute Abend werden sich bei mir noch 3 weitere Personen einfinden, und jeder wird für die anderen 3 einen Gang kochen. Was die anderen vorbereitet haben wissen wir nicht. Ich habe lediglich koordiniert, wer Vor- und wer Nachspeise macht und wer die beiden Zwischengerichte kocht.

Mit von der Partie:
– Wurstjan, mein Salamigott (hab hier mal nen Artikel über ihn geschrieben)
– Susi, meine berliner Koch- und auch sonst gute Freundin
– Phillip, Profibarmann, sensationeller Hobbykoch und Gastronaut und mein Top-Helfer bei Dinnerparties
– Na und icke

Der Ort des Geschehens vor der großen Sause:
vor-dem-gelage

Ich werd dann berichten wie es war (wenn ich nicht wieder vergesse, vor lauter Genuss ein paar Fotos zu schiessen).

Uups, jetzt aber schnell, das Speck-Zwiebel-Rosmarienbrot muss aus dem Ofen…